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Tipps zum Thema: Fabeln

 

 

 

Attraktiv, attaschief

Lars Hansen: „Kater Kurt kommt in die Stadt“

Von Anne Spitzner

 

 

Lars Hansen:

"Kater Kurt kommt in die Stadt"

Mit Bildern von Mathias Nemec

Picus 2014

64 Seiten, 14 Euro

ISBN 978-3854521747

 

 

 

 

 

 

Kater Kurt liegt am liebsten faul in seiner Hängematte. Die und sein Teekessel für Holundertee reichen ihm zu einem glücklichen Leben. Doch eines Tages kommt sein Freund Fritz Fuchs vorbei und überredet ihn dazu, mit ihm in die Stadt zu gehen und die Menschen kennenzulernen. Eigentlich will Kater Kurt gar nicht, aber als Fritz ihm erzählt, dass die Menschen ihn, den Fuchs, attraktiv finden, kann Kurt das natürlich nicht auf sich sitzen lassen. Jetzt muss er selbst in die Stadt und dem Fuchs beweisen, dass er als Kater viel, viel besser ankommt.

Eigentlich ist dieser Titelheld aus Lars Hansens und Mathias Nemecs Buch „Kater Kurt kommt in die Stadt“ ein ziemlich unangenehmer Zeitgenosse. Faul und eingebildet, und wie sich später zeigt, auch verfressen, ausfallend, ein Zechpreller und Dieb, und zudem noch ungepflegt. Aber irgendwie ist er zumindest amüsant. Auch, wenn seine ständige Nörglerei einem erstmal ordentlich auf die Nerven geht.

Je länger Kurts Ausflug in die Stadt aber andauert, desto mehr bessert er sich. Dafür sorgt natürlich hauptsächlich sein Freund, Fritz Fuchs, der sich in der Stadt schon auskennt und ihn an die richtigen Orte führt. Das führt zwar zuerst mal zu einem richtigen Gelage mit anschließender Verhaftung, aber später sorgt Fritz dafür, dass Kurt mal eine dringend benötigte Fellpflege verpasst bekommt und neue Freunde findet.

Auch, wenn Kurt zumindest am Anfang nicht der sympathischste Kater ist, den man sich vorstellen kann (er hat eben was von einer echten Katze), so ist die Geschichte vor allem eins: niedlich. Und das, obwohl Kurt hauptsächlich eines NICHT sein will, und das ist süß. Kurt ähnelt einem quengelnden, unzufriedenen Kind – am deutlichsten in der ganz klassischen Frage „Wann sind wir endlich daaaa?“

In der sehr bildhaften Sprache, unterstützt von den tollen Bildern, kann man sich Kater Kurt und seine Freunde sehr gut vorstellen, die stets mit einem Augenzwinkern beschrieben werden. „Die Verwandlung“ von Kater Kurt wird auf beiden Ebenen deutlich: vom maulenden Nörgler zu einem abenteuerlustigen Spaßmacher, vom struppigen, ungepflegten Waldkater zum hübsch gebürsteten Kerlchen. Es macht Spaß, das zu lesen bzw. mitanzusehen. Lustig geschrieben ist es überdies. Eine Art Running Gag sind die Variationen des Wortes „attraktiv“, die Kurt zuwege bringt; das Wort kannte er nämlich noch nicht, und so macht er „attaschief“, „attamief“ etc. daraus.

Am Ende trifft Kater Kurt dann übrigens, nachdem er sozusagen präsentabel und gut gelaunt ist, tatsächlich einen (kleinen) Menschen. Und dann findet er auch heraus, ob er nun süß oder attaschief ist – oder was sonst. Aber das verrate ich hier nicht. Selber lesen, lohnt sich!

(Ab 6)

 

 

 

 

 

Freunde der Fabel

„Das große Fabelbuch“

Von August Ross

 

 

Constanze Breckoff:

„Das große Fabelbuch“

Lappan Verlag 2010

173 Seiten, Euro 19,95

ISBN 978-3830311584

 

 

Fast hundert Fabeln in einer Sammlung – da ergibt es sich zwangsläufig, dass viel Bekanntes einem begegnet. Und genau so soll es bei Fabeln ja sein! All die sprechenden Tiere haben in diesem Genre ihren festen Platz, und das Nachdenken über die Fabel schiebt dieses ständige Wiedertreffen sehr an. In den Schulen gehört die Beschäftigung mit Fabeln zum Deutsch- und zum Lateinunterricht, und es spricht für die Welt der Fabel, dass sie trotzdem ihre Freunde hat. Manche sind es ein Leben lang.

Aber die Fabel als produktive Gattung gibt es nicht mehr. In die Moderne kann auch diese Sammlung die Fabel nicht führen. Aesop, Lessing, Fontaine, natürlich alle Namen aus dem aktiven Wortschatz, dazu einige aus dem passiven Wortschatz (Krylov, Etzel, Bechstein) sind in diesem großformatigen Buch zu finden. Sprachlich wurden sie geglättet und modernisiert; keine Texte für Philologen.

Wer noch ein Kind auftut, dem Fabeln in der Hektik und dem Stress, den die Erwachsenen um es herum verbreiten, die ruhige, kleine Form etwas sagen könnte, der weckt mit „Das große Fabelbuch“ sicher schlafende Wünsche. Durch die Kürze haben Fabeln an sich heutzutage eine Chance, auf junge Leser zu wirken, denn damit sind sie nah dran an der Häppchenkultur. Das Bedürfnis, sich über das Leben Gedanken zu machen, ängstigt die, die Kinder antreiben, aber es ist eben dennoch da. Die Flucht in die Fantasy-Welt erzählt von dieser Leerstelle, die Heranwachsende dann durch schlechte Schinken mit, gelinde gesagt, eigentümlichen Werteskalen füllen. Fabeln zu kennen, kann dieser Schwammigkeit wirksam etwas entgegensetzen. Fabeln haben Sinn.

Illustriert hat dieses Buch mit Gerhard Glück ein, nun ja, alter Fuchs im Geschäft. Zu fast jeder Fabel ein ganzseitiges Bild, keine Spielereien, keine neckischen Miniillustrationen, die optisch auf den Seiten herumspringen. Intensive Farben, klare Aussage, in Bildkomposition und –anordung perfekt modelliert; er kann es. Der Magritte-Anklang macht die Illustrationen aber auch zur Geschmackssache, keine Jedermannskost, man stolpert auch über die Bilder und vertieft sich in sie. Das ist sehr passend in einer Fabelsammlung.

Das Buch in der Hand zu halten, ist eine Freude. In klassischer, schöner Halbleinenbindung, wie man sie vom Lappan Verlag kennt. Seit einiger Zeit wird ja jeder Humbug in edle Hülle gepackt, so dass es einen nach der Lektüre ob der grotesken Unpassendheit schüttelt: Aber hier passt außen und innen zusammen.

(ab 8)

 

 

 

 

 

Hoch

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

   
 

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